Fallobst restlos verwerten, hier: Apfelmus, Apfelsaft und Fruchtleder herstellen. Reste auf den Kompost geben oder z.B. Hühner damit füttern.
Herbstzeit, Einmachzeit. Jetzt werden die besten Apfelsorten reif und laden ein, leckere Sachen für den Winter einzumachen. In diesem Beitrag geht es darum, das vorhandene Material möglichst gut zu verwerten.
Apfelmus, Apfelsaft und Fruchtleder herstellen
Ich habe mir probehalber einmal von einer öffentlich zugänglichen Streuobstwiese einen Beutel voller leckerer, rotbäckiger Äpfel mitgenommen. Das Rot in der Schale färbt später den Saft schön dunkel. Es ist geplant, in drei Schritten zu arbeiten. Doch zunächst werden die Äpfel vorbereitet.
Zügig werden die Äpfel mit dem Sparschäler geschält, die Schalen stelle ich in einem Küchensieb beiseite (für Schritt 2 & 3). Die Kerngehäuse werden ebenfalls beiseite gelegt (für Schritt 2). Gläser und Flaschen werden gereinigt und noch einmal heiß ausgespült.
1) Apfelmus kochen
Das Fruchtfleisch der Äpfel wird geschnitten und in einem großen Topf zum Kochen aufgesetzt. Ich nutze ab Herbst zum Einmachen gern die Küchenhexe, weil das Feuer stets gute Hitze gibt, das ist besonders beim Entsaften von Vorteil.
Die gestückelten Äpfel (hier ca. 1,5kg netto) süße ich mit ca. 50g Zucker und einer Prise Stevia, außerdem gebe ich noch eine kleine Prise Zimt und einen kleinen Schluck Wasser hinzu. Bereits nach wenigen Minuten zerkochen die Äpfel, dann gehe ich noch einmal mit dem Kartoffelstampfer durch, um nicht zu grobe Stücke in den Gläsern zu haben. Noch einmal kräftig aufkochen (Vorsicht! Spritzt heiß!) und direkt randvoll in die Gläser (hier: Schraubdeckelgläser) füllen. Diese dann verschließen und auf einem Holzbrett zum Kühlen hinstellen.
2) Apfelsaft kochen
Im zweiten Schritt nutze ich die Kerngehäuse und die Schalen, um schmackhaften Apfelsaft zu kochen. Dazu benutze ich einen Dampfentsafter aus Edelstahl. Früher benutzte man ja die alten Thekla-Modelle aus Aluminium, ich selbst nutze die nur, wenn besonders viel Obst zu versaften ist. Edelstahl ist lebensmittelecht und leicht zu reinigen.
Zunächst füge ich die Kerngehäuse der Äpfel in das Dampfsieb und sorge für große Hitze. Der Dampf steigt aus dem Wasserbehälter auf und bringt die saftigen Zellen im Obst zum Platzen. Ein Gemisch aus Kondenswasser und Fruchtsaft rinnt nun durch das Sieb in die Saftschale.
Wenn der Fruchtanteil matschig und blass wird, schütte ich das heiße Fruchtfleisch in eine Schüssel und gieße sie mit kochendem Wasser auf (ca. 1/2 Liter), rühre gut durch und gebe das Ganze durch ein Sieb. Die Flüssigkeit gieße ich in das Dampfsieb, von wo es in die Saftschale läuft und erhitzt wird. Die Reste stelle ich dann zur Seite, darüber freuen sich am nächsten Tag meine Hühner.
In das nun leere Dampfsieb gebe ich jetzt die Apfelschalen, mit denen ich ebenso verfahre wie mit den Kerngehäusen, nur dass ich die entsafteten Schalen nicht in den Hühnerfuttereimer gebe. Sie werden zum Abkühlen beiseite gestellt.
Nun wird der kochend heiße Saft in entsprechende Flaschen gefüllt (z.B. Porzellandeckel mit Gummi, aber auch alte Kornflaschen mit Blechdeckel eignen sich hervorragend). Die randvoll befüllten Flaschen werden zum Abkühlen weggestellt. Hier das Ergebnis aus ca. 5 Pfund Äpfeln:
3) Fruchtleder herstellen
Das sog. Fruchtleder eignet sich - getrocknet - ausgezeichnet als fruchtiger Kaustreifen zum Naschen zwischendurch. Hierfür kann man die kernlosen Reste des Dampfentsafters hervorragend nutzen. Die restlichen Apfelschalen werden in diesem Fall mit ca. 200g Rosinen und etwa 100g Zucker in der Küchenmaschine gemixt. Der Brei wird dann auf ein Gitter oder Lochblech gegeben, das mit Backpapier belegt ist. Danach gebe ich das Blech auf die Ofendarre über der Küchenhexe, wo das Fruchtleder zu einer zähen Masse austrocknet. Es lässt sich dann in Streifen schneiden und kühl lagern. Es ist sinnvoll, die Backpapierunterlage mit zu zerschneiden, dann kann man die langen Streifen aufrollen und die Masse verklebt nicht auf der Rolle.
Früchte sinnvoll verwerten, Fazit.
Ich habe etwa 5 Pfund frische Äpfel gesammelt, die sonst im Fangsack eines kommunalen Rasenmähtraktors verschwunden wären, Daraus habe ich (mit Wasserzusatz) ca. 1600g Apfelmus gekocht und 1,5 Liter Saft erzeugt, außerden eine Morgenration Fruchtfleisch für meine zehn Hühner und ein Blech voll mit Fruchtleder. Eine gute Bilanz, wie ich finde. Ich hoffe, den Lesern dieses Artikel war dies eine Anregung, sich selbst wieder einmal frisch aus der Natur zu versorgen, statt eingeflogene Andenbeeren aus Peru zu vernaschen.
Ein Tipp: Apfelmus und Apfelsaft schmecken besonders lecker, wenn man bei der Zubereitung Äpfel und Birnen miteinander mischt!
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Clayton Husker
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