Prepper sind Angsthasen!

Immer öfter stelle ich fest, dass Prepper in den Medien als Angstmenschen karikiert werden. Warum? Das stimmt nicht! Ich habe da einen Verdacht...

Prepper Angst
Bildquelle: Screenshots 16.11.2022/13:00h -  https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad-leben/gewappnet-fuer-die-katastrophe-wie-prepper-ueberleben-wollen-102.html

Nachdem ich mir kürzlich einige sogenannte Dokumentationen der MSM (Main Stream Media) zu Gemüte geführt habe, komme ich zu dem Schluss, dass es für Menschen, die sich ernsthaft und sinnvoll damit befassen, eine geordnete Krisenvorbereitung zu betreiben, keinerlei Sinn macht, an solchen Formaten teilzunehmen. Ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe 2018 bis 2020 an einigen Medienproduktionen (TV, Netzformate & Printmedia) zum Thema Krisenvorbereitung mitgewirkt. Die Kooperation habe ich nach reiflicher Überlegung eingestellt.

Früher war ich der Ansicht, dass über MSM-Medienarbeit eine Reichweite hergestellt werden kann, die es vielleicht ermöglicht, die Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es hat zwei Jahre gedauert, bis ich meinen Irrtum erkannte. Es gab in dieser Zeit nur eine einzige Ausnahme, nämlich das BR-Magazin PULS, mit dem ein wirklich unterhaltsamer und vielleicht anregender Beitrag zustandekam, obwohl auch der nicht das Optimum war.
Derzeit lehne ich prinzipiell jede Medienkooperation ab, daran ändern auch die Angebote für „finanzielle Aufwandsentschädigung“ nichts. Warum? Weil die Medien ein bestimmtes Bild produzieren, das nicht der Realität entspricht.
Nun kann man natürlich sagen: „Jo, ist halt Fernsehen, das ist immer irgendwie gestellt!“. Richtig, das habe ich in vielen Dokus, die ich früher in einem anderen Bereich gemacht habe, erfahren. Da ist nichts echt. Aber hier greift ein komplett anderes und in den Auswirkungen viel weitreichenderes Prinzip, nämlich das des artifiziellen Narrativs.
Da wird eine Geschichte erzählt. Ein Märchen. Eines, das der TV-Zuschauer ungeprüft glauben soll.

Es lohnt sich, da mal die Strukturen einer solchen Sendung genauer anzuschauen.
Die Elemente sind fast immer dieselben:
    • ein Prepper mit nem Schränkchen voller Dosengerümpel, am besten in Flecktarn, finanziell eher untere Mittelschicht, gepierced, vielleicht sogar tätowiert
    • Ein anderer Prepper, eher durchschnittlicher Typ „besorgter Bürger“ mit gut aufgeräumten Regalen und Fachwissen, aber eher etwas gehemmt in der Kommunikation
    • ein „Experte“ für Sozialwissenschaften, der im universitären Milieu abgelichtet wird
    • Zwischenschnitte von ranzigen Gebäuden, Doomsday-Flair, Leute mit großen Messern usw.
Aus diesem Bildergemisch wird dann 
    • a) das Narrativ des sozial isolierten, leicht verschrobenen Preppers mit soziopathischen Zügen
und
    • b) das Bild vom gutsituierten, verängstigten und unsicheren Prepper mit Untergangsphobie
kreiert, dekoriert mit Interviewschnippseln eines vermeintlichen Experten, der korrekt gendernd und multiwoke attestiert, dass beide Typen eines vereint, nämlich die unbeherrschbare Angst vor der Krise und der Vertrauensverlust in den Staat als Fürsorger. Selbstverständlich wird stets die Frage nach der politischen Einstellung auf den Tisch gebracht. Man stelle sich einmal vor, das würde in einer Doku über ... Krabbenfischer getan.
Ah, Knut Klutensiek, sie sind also Krabbenfischer, interessant. Sind Sie auch eher so rechts? Oder so? Haben sie das Vertrauen in die fischverarbeitende Industrie verloren?
Das würde niemand für angebracht halten. Bei Preppern aber schon. Schließlich weiß ja jeder aus den Medien, dass diese Hamsterkäufer alle Nazis und / oder Terroristen sind und allesamt Matsch in der Birne haben, weil sie sich ja so sehr vor dem Weltuntergang fürchten, dass sie nachts auf ihrer Dosensammlung schlafen, die sie natürlich mit Waffengewalt gegen jeden verteidigen, der es wagt, nach einem Kanten Brot zu fragen. Klingt doch total überzogen und völlig dämlich, oder? Aber genau das ist das Bild, welches diese gescripteten Möchtegerndokus von den Leuten, die sich mit Krisenvorsorge befassen, zeichnen wollen / sollen / müssen.

Dies ist die Botschaft der Medienformate:
    • Prepper sind suspekt
    • Prepper sind aggressiv
    • Prepper sind gefährlich
    • Prepper sind sozial isoliert
    • Prepper sind übervorteilend
    • Prepper sind angstgetrieben
    • Prepper sind politisch rechts

Solche Inhalte spiegeln vielleicht die Anforderungen der Redaktionen wider, um Einschaltquoten zu generieren, aber gewiss nicht die Realität.
Wer meine Bücher aufmerksam gelesen hat, wird sicherlich zu dem Schluss gekommen sein, dass Prepper alles andere sind als Angsthasen. Prepper arbeiten daran, Ängste durch Wissen zu ersetzen. Sie lernen, sich in Krisenlagen richtig zu verhalten, und zwar nicht, weil sie den Staat so sehr hassen, sondern - genau im Gegenteil - die staatlichen Organe im Falle einer unerwarteten Lage durch erlerntes,  eigenverantwortliches Handeln entlasten zu können.

Wer sich wie ich in den Kreisen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bewegt, der kennt die Grenzen der Möglichkeiten von Hilfe und Unterstützung durch den Staat.
    • Ja, der Katastrophenschutz ist relativ gut aufgestellt und kann wirklich Großes leisten
    • Nein, der Katastrophenschutz wird im Falle einer Krise nicht jedem helfen können
Das muss einfach jedem klar sein. Wer für Krisen und Katastrophen vorsorgt, der ist kein ominöser Sonderling, sondern jemand, der seinen Teil dazu beiträgt, im Falle einer Krise staatliche Hilfsbemühungen zu unterstützen.

Ich persönlich empfinde es - subjektiv gesehen - als höchst bedauerlich, dass die meist durch Medien erzeugten Bekenntnissen öffentlichen Dafürhaltens in den Kommentarspalten der sozialen Medien so abwertend und herabwürdigend ausfallen, zeigt dies doch einmal mehr, welche Leitfunktion den Medien zukommt.
Wenn dann wider besseren Wissens und fortgesetzt ein derartiges Narrativ Verbreitung findet, bleibt mir nichts anderes, als dahinter die Absicht zu vermuten, Prepper per se zu diskreditieren und als Gegenspieler der normativen Gesellschaft zu positionieren.

Als ich ein junger Mensch war, gab es solche Diskussionen nicht. Jeder, der die Entbehrungen der Nachkriegszeit mitgemacht hatte, füllte seine Vorratsschränke mit Mehl, Zucker, Salz und Eingemachtem. Stunde um Stunde stand Oma mit ihrer Kittelschürze in der Küche und hat eingeweckt, für schlechte Zeiten. In unserer heutigen Spaßgesellschaft zählt nur noch das kreditfinanzierte Jetzt und Hier des darstellungssüchtigen Ichs, der neue Konsumhedonismus schafft eine spätrömische Dekandenz der Befindlichkeitssteuerung.
Eine solche Gesellschaf hat den Blick nach links und rechts, der über den eigenen Tellerrand hinausgeht, längst verlernt. Alle vertrauen blind darauf, dass irgendwer schon hilft, if shit hits the fan.
Was aber, wenn niemand kommt?

Prepper sind Menschen, die diese Frage beantworten können, und zwar nicht mit einem Schulterzucken, sondern mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der eigenen Situation in einer Krise oder gar Katastrophe. In diesem Sinne tut man gut daran, sich ihre Argumente wertfrei anzuhören und sich nicht von medial inszenierten Vorurteilen leiten zu lassen.
Ich hoffe ernsthaft, dass ich mit meiner Arbeit in meinen Ratgebern, auf meiner Website und in der entsprechenden Facebookgruppe dazu beitragen kann, mehr Menschen für das wichtige Thema der koordinierten Krisenvorsorge zu begeistern und dem monochromen Narrativ der MSM wirksam entgegentrete.

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