Ich werde häufig gefragt: "Ich habe noch nie gepreppt, wohne in der Stadt in einer kleinen Wohnung, was soll ich mir zulegen?" Hier einige Vorschläge, die sich auf eine erwachsene Person ohne besondere Kostanforderungen beziehen. Ähm, wegen einiger seltsamer Nachfragen im Netz: Nein, das ist nicht mein gesamter Preppervorrat und ich wohne auch nicht in der Stadt :D.
Aufenthaltsort: Großstadt, Wohnung 40qm, Zentralheizung. Die mögliche Situation:
- Milder Winter
- Krisenlage, Blackout
- Ausfall von Wasser, Strom, Heizung, Handynetz
- Ausgangssperre, Lautsprecherdurchsagen in den Straßen
Wie kann ich mich darauf vorbereiten, um zu überleben? Ich muss davon ausgehen, dass ich einige Tage lang von niemandem erreicht werde. Ebenso ist es möglich, dass die Straßen nicht sicher sind, ich sehe Banden durch die Straßen ziehen, die von der Polizei gejagt werden. Militär patrouilliert. Wegen des Energieausfalls kann ich nicht kochen. Ein Gaskocher kann zwar nützlich sein, in diesem Beispiel steht er jedoch nicht zur Verfügung.
1) Sicherung des Standortes:
Ich habe vor einiger Zeit an meiner Wohnungstür einen stabilen, abschließbaren Querriegel montieren lassen. In den Fußboden habe ich drei Löcher gebohrt, in denen nun Bolzen (oder verdübelte Schlossschrauben) stecken, um die Tür nach unten zu sichern. Die Tür ist gegen Aufbrechen gesichert. Wohne ich im Erdgeschoss, habe ich die Fenster z.B. mit Siebdruckplatten gesichert, die ich hinter dem Kleiderschrank im Schlafzimmer lagere, sie werden in die Fensterrahmen gestellt und ähnlich gesichert wie die Tür. Das Fenster im Bad beklebe ich mit dicker Folie (Splitterschutz), die bereit liegt, damit ich es zum Lüften öffnen kann. Frischluftzufuhr ist überlebenswichtig.
2) Tarnung des Standortes:
Kann ich meine Wohnung nicht sichern, versuche ich, sie zu tarnen. Vorhänge zuziehen, vor der Wohnungstür Mülltüten, Kartons und dergleichen stapeln, Klingelschild entfernen, evtl. den Staubsaugerbeutel vor der Tür ausleeren, um den Eindruck zu erwecken, die Wohnung stünde schon länger leer.
3) Wärmeerhalt:
Ich lagere unter meinem Bett Decken, einen gut isolierten Schlafsack und ein kleines Einmannbiwak. Dieses kleine Zelt nutze ich als Schlafraum, es schirmt die Schlafstatt ab. Mit einem hochwertigen Schlafsack kann ich darin bis -10° allein mit Eigenwärme übernachten. Auch die Rettungsdecke aus dem Kfz-Verbandkasten tut gute Dienste.
4) Ausrüstung:
Ich habe eine kleine Hausapotheke (Schmerzmittel, Kohletabletten, persönlicher Medikamentenvorrat) und einen Kfz-Verbandkasten vorrätig. Eine kleine Werkzeugtasche steht auch bereit. 2 Taschenlampen und ausreichend Batterien, 1 Stirnlampe und eventuell ein Kurbelradio mit Ladefunktion und LED-Licht halte ich vor. Kerzen & Feuerzeug als Notbeleuchtung. Ein Eimer, etwas Heizungsrohr-Isolationsschaumstoff und Müllbeutel zum Bauen einer Nottoilette liegen bereit. An Toilettenpapier und Hygieneartikel denke ich. Es gibt für den Camping- und Festivalbereich Hygienepakete mit Wasch- und Desinfektionstüchern. All diese Dinge lassen sich im unteren Bereich eines Kleiderschrankes oder im "toten Winkel" einer Zimmertür lagern.
5) Lebensmittel (vom Discounter, alle Vorräte können auch kalt verzehrt werden, Dosen lagern auf dem Kleiderschrank oder auf den Küchenschränken):
a) essentiell, Wert ca. € 60,- :
- 6 Pakete Trinkwasser (PET, 6x6x1,5l) lagern z.B. unter der Küchenspüle, unter dem Boxspringbett oder im Besenschrank, eventuell Getränkemischpulver (Zucker, Geschmacksträger)
- 12 850g-Dosen Eintopf mit Aufreißdeckel (Erbsensuppe, Hühnersuppe, Nudeln in Tomatensauce usw.)
- 3 Dosen Würstchen
- 1500g Dauerbrot (Pumpernickel, Dosenbrot, vakuumiertes Schwarzbrot)
- 3 Dosen Corned Beef
- 3 Dosen Fischkonserve
- 3 Dosen/Gläser Dauerwurst
b) erweitert, Wert ca. € 40,- :
- 3 Sixpacks Malzbier (vitaminhaltig)
- 3 Dosen/Gläser Obstkonserve
- 3 Gläser Erdnussbutter oder ähnliche Lebensmittel als Energieträger (Fette, Kohlehydrate)
- 1kg Schokoriegel, Marzipanbrot, Schokolade, Bonbons als Energieträger (Fett, Zucker, Kohlehydrate)
- 1 Packung A-Z Vitamintabletten
Der Zehn-Tages-Vorrat ist also für etwa € 100,- erhältlich. Fast alle Bestandteile sind sehr lange haltbar, einzig Brot und Malzbier sollten gelegentlich erneuert werden. Natürlich ist dieser Speiseplan nicht besonders attraktiv. Er stellt die minimale Versorgung dar. Es geht übrigens auch noch minimalistischer, wenn man vollständig auf Komfort verzichten kann, dann werden Energiekonzentrate (z.B. NRG-5) genutzt und Brühwürfel gelutscht, in dem Fall kommt die Überlebensration auf knappe € 3,-/Tag.
Was diese kleine Aufzählung zeigen soll, ist, dass die Mindestvorbereitung a) nicht teuer ist und b) nicht viel Raum einnimmt. Ich kann mich (auch als ALG2-Bezieher) mit €100,- zehn Tage lang über Wasser halten. Mein Krisenvorrat nimmt etwa 500 Liter Raum ein, den ich auf meine gesamte Wohnung verteilen kann, indem ich Nischen und ungenutzte Bereiche einsetze.
Du willst mehr über Krisenvorbereitung wissen?
Hier findest du meine Ratgeber: www.prep24.de
Nachtrag: Nachdem in gewissen "Fachgruppen" bei Facebook meine Zusammenstellung als "verarsche" tituliert wurde, hier eine kleine, ungefähre Kostenübersicht.
- Wasser: 6x 3,50 = ca. 20,-
- Konserven: 12x 1,99 = ca. 24,-
- Würstchen: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Dauerwurst: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Corned Beef: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Fischkonserve: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Dosenbrot: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Obstkonserve: 3x 1,49 = ca. 4,50
- Brotaufstrich: 3x 1,99 = ca. 6,-
- Vitamine: 1x 2,99 = ca. 3,-
- Desinfektionstücker, Toilettenpapier = ca. 15,-
Natürlich ist diese Aufstellung nicht exakt, sondern die 100,- Euro Marke soll andeuten, das es eben nicht teuer ist, sich einen kleinen, nützlichen Notvorrat anzulegen. Ob es nun 89,50 oder 119,27 Euro sind, ob bei Aldi, Lidl oder Edeka gekauft wird, ist dabei auch nicht wesentlich. Das Titelbild des Artikel bitte ich in diesem Sinne also als eine Art "Serviervorschlag" zu betrachten.
Natürlich darf man bei Preppern nicht vergessen, die furchtbar bösen, Freimaurer-Illuminaten-Pedo-Symboliken zu analysieren, versteht sich von selbst. Das ist viel wichtiger, als über gut sortierte Krisenvorbereitung nachzudenken. Leute, ihr seid sowas von am... *****